Ich habe vor einiger Zeit schonmal einen Beitrag über den Flow des Lebens geschrieben. Darüber, wie ich beim Surfen eine Meeresschildkröte im Wasser gesehen habe. Und wie diese sich einfach von den Wellen hat treiben lassen, ohne dagegen anzukämpfen. Dem Flow der Natur folgte, während ich mit meinem Surfbrett eher gegen die Wellen kämpfte 😀
Dem Flow folgen. Mit dem Flow gehen. Wollen wir das nicht alle?
Dieses Gefühl von Leichtigkeit und einer gewissen Magie, einer Phase in der sich alles fügt, alle Puzzleteile ein großes Gesamtbild ergeben, Ideen kommen und gehen und Großes entstehen kann? Ein Zustand von Zeitlosigkeit und Glück? Diesem Moment, in dem Raum und Zeit scheinbar vollkommen irrelevant sind?
Der Begriff „Flow“ bezeichnet nach der Definition des Glücksforschers Mihály Csíkszentmihályi das beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung bzw. Konzentration und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht – einen Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch.
Oft fällt es uns im Alltag schwer zu flowen. Uns hinzugeben, loszulassen und nicht ständig zu kontrollieren. Den Dingen ihren Lauf zu lassen – ganz ohne Druck und ohne Erwartung. Ich hatte selbst dieses Jahr eine Phase, in der sich alles schwer angefühlt hat. Weil ich viele Dinge getan habe, die nicht 100% ich waren. Weil ich kontrollieren wollte. Weil ich Angst hatte. Weil wir von klein auf gelernt haben, 24/7 zu funktionieren, zu liefern, zu leisten. Meine kreative Energie war blockiert.
Loslassen sagt sich so leicht, aber es ist genau das. Ich habe mich wieder mit meiner Kreativität verbunden, habe wieder Dinge getan, die ich als Kind geliebt habe und die mich frei fühlen lassen. Habe gemalt, gezeichnet, geschrieben, getanzt, gesungen. Bin immer weiter losgegangen für meine Träume, habe Ideen kommen und da sein lassen und sie nicht länger verdrängt, weil vielleicht der „falsche“ Zeitpunkt war. Habe alles aufgeschrieben, gesammelt, kreiert … und mit dem Loslassen, Kontrolle abgeben und Vertrauen kam der Flow. Es wurde leicht. Es hat wieder Spaß gemacht. Ich war wie die Schildkröte wieder auf der Welle statt im Strudel unter der Wasseroberfläche. Habe Höhen und Tiefen, Aufs und Abs mitgenommen und zugelassen.
Und genau das ist es, was ich sagen will. Es gibt immer Höhen und Tiefen, Tage mit viel Energie oder wenig Energie, gute Laune und weniger gute Laune. Das ist das Leben. Und wenn wir lernen, auf den Wellen zu flowen, uns treiben zu lassen, dann wird es leicht und macht Spaß.
Auf deine Kreativität und deinen kreativen Flow bezogen: Wenn du in einen Flow-Zustand gelangen willst, solltest du dich deiner Tätigkeit vollkommen hingeben und dich zu 100% darauf konzentrieren. Der Flow-Zustand bewegt sich idealerweise zwischen Überforderung und Unterforderung und ist abhängig von deinen Fähigkeiten und den Anforderungen der Aufgabe. Herausforderung und Tätigkeit stehen im Einklang. Der größte Antreiber ist immer deine innere Motivation, also hör bei allem was du tust auf dein Herz.
4 Tipps, um in deinen kreativen Flow zu kommen:
1. Setze dir ein klares Ziel und dann starte, egal was am Ende dabei heraus kommt.
2. Deine Aufgabe sollte machbar sein und dich weder unter- noch überfordern.
3. Mache es aus einer intrinsischen, eigenen Motivation heraus. Konzentriere dich zu 100% darauf – kein Multitasking, kein Handy, keine Störfaktoren.
4. Wenn wir im Flow sind, brauchen wir keine Bestätigung mehr von außen. Wir fühlen uns durch die Handlung selbst belohnt und vollkommen im Einklang mit uns und unserer Umwelt. Flow = Glück?
Stay tuned und sei gespannt auf nächste Woche. Ich habe im Sommer viele, viele Ideen flowen lassen und habe etwas Großes für euch kreiert, das ich nächste Woche mit euch teilen werde – hat auch etwas mit Kreativität und Flow zu tun 🙂