Entscheidungen treffen

Jul 2, 2023 | Leben, Personal Growth

Wie wir mutiger Entscheidungen treffen

Obwohl ich eigentlich ein sehr intuitiver, sensibler Mensch bin und gerne emotional entscheide, schaltet sich bei größeren Entscheidungen häufig mein Verstand ein und ich werde sehr rational.

Ich beginne, im Kopf endlose Pro und Contra Listen zu schreiben, alle Möglichkeiten zu erörtern und abzuwägen und bin nach dem ausführlichen Gegrübel meist erst recht verunsichert.

Vielleicht erkennst du dich darin wieder.

Ich jedenfalls habe das Gefühl, mit zunehmendem Alter und zunehmender Verantwortung, die ich auch gegenüber meines Teams, meines Business, meiner Beziehungen und mir selbst habe – dass ich dadurch deutlich rationaler und kontrollierter an Entscheidungsprozesse herangehe, als noch vor ein paar Jahren.

Ehrlich gesagt bin ich rückblickend oft dankbar für mein naives, optimistisches und zugegeben teils auch leicht gläubiges Ich, denn sonst würde ich sicherlich heute nicht an dem Punkt stehen, an dem ich bin.

Ich weiß nicht, ob ich dann heute die kreative Tätigkeit ausüben würde, und das Designstudium absolviert hätte. Ich weiß nicht, ob ich selbstständig wäre. Ich weiß nicht, ob wir unseren alten VW Bus gekauft oder ich für ein halbes Jahr in Mailand gelebt hätte. Ich weiß nicht, ob ich mich von anderen Agenturen als Freelancerin gelöst und stattdessen mit meinem eigenen kleinen Team Kundenprojekte betreuen würde.

Ich würde sagen, ich war bei weitem nie unvernünftig, aber auf jeden Fall immer experimentierfreudig. Und habe es geliebt, und liebe es immer noch, mich hin und wieder selbst aus meiner selbst kreierten Komfortzone zu locken und herauszufordern.

Lies dir zu diesem Thema auch sehr gern meinen anderen Blogartikel durch, in dem ich darüber gesprochen habe, warum wir häufiger mal die Komfortzone verlassen sollten.

Manchmal ist es eine kleine Entscheidung, die schon den Unterschied macht.

Entscheidungen müssen gar nicht riesig groß sein. Manchmal sind viele viele kleine Schritte das, was uns langfristig ans Ziel – oder zumindest unserer Vision näher bringt.

Manchmal ist es eine kleine Entscheidung, die schon den Unterschied macht. Die uns frei, klar oder entspannt werden lässt. Vielleicht die Entscheidung, dir morgens 30 Minuten Extra-Zeit zu nehmen, um nicht gleich gehetzt in den Tag zu starten. Oder 5 Minuten zwischendurch. Vielleicht die Entscheidung, spazieren oder zum Sport zu gehen, auch wenn dir gerade überhaupt nicht danach ist. Weil du weißt, wie gut es sich danach anfühlt. Vielleicht die Entscheidung, weniger zu tun und dadurch mehr Raum für Neues zu schaffen. Vielleicht, ins Ausland zu gehen, allein zu verreisen, die eine Weiterbildung zu machen oder endlich den Töpferkurs, von dem du schon so lange träumst. Die eine Sprache zu lernen, den einen Mensch zu kontaktieren, oder das eine Projekt anzustoßen. Ein Buch anzufangen, das schon viel zu lange ungelesen im Regal liegt. Oder das eine Gespräch zu führen, das längst überfällig ist.

Entscheidungen treffen kann anstrengend sein – zwangsweise entscheiden wir bei dem „für“ eine Option auch meist „gegen“ eine andere. Und doch bringt uns jede Entscheidung im Kern näher zu uns selbst. Lässt uns frei auf der einen Seite, und gefestigt auf der anderen werden. Und macht uns bewusst, dass am Ende alles in unserer Hand liegt – und wir selbst verantwortlich für unser Leben, unser Umfeld, unsere Gesundheit, unser Business, was auch immer sind.

Eine Entscheidung kann alles verändern – im positiven Sinne. Oft malen wir uns die verrücktesten, schlimmsten und tragischsten Folgen aus, die durch eine vermeintlich falsche Entscheidung entstehen können. Aber wie oft ist dir das im Leben bisher wirklich passiert? Wie oft hast du tatsächlich eine Entscheidung im Nachhinein bereut? Wie oft ist danach wirklich etwas geschehen, das du am liebsten ungeschehen machen würdest?

Und wie oft sind stattdessen besondere Situationen und Chancen entstanden, die du vorher nie für möglich gehalten hättest? Wie oft hättest du vorab nie wissen können, welche positiven Auswirkungen diese winzig kleine Entscheidung auf deine Zukunft haben wird? Wie oft warst du im Nachhinein froh, den Mut gehabt zu haben. Den Schritt gegangen zu sein. Ja oder nein zu etwas gesagt zu haben. Und die Entscheidung vollständig selbst getroffen zu haben?

Ich könnte dir jetzt natürlich die 10 Standardtipps mitgeben, wie du bessere Entscheidungen treffen kannst. Von Pro Contra Listen bis hin zu Erfahrungsberichte einholen oder ähnliches.

Ich will dir stattdessen aber lieber ein paar Fragen mitgeben, die du dir vielleicht sonst nicht stellst, wenn du eine Entscheidung treffen musst oder willst. Die mich aber sehr inspirieren und auf eine andere Art und Weise auf Themen schauen lassen.

 

Impulse für bessere Entscheidungen:

1. Werde ich ein besserer Mensch, wenn ich die Entscheidung treffe? Kann ich im Nachhinein darauf zurück schauen und von mir selbst sagen, dass mich langfristig mehr zu der Version hat werden lassen, die ich gern wäre?

2. Wie habe ich mich zu Beginn gefühlt? Hat mich der Gedanken daran zu Beginn ein klares „Yes“ fühlen lassen und habe ich dieses Gefühl immer noch? Und wenn nicht, ist es mein Verstand, der versucht meine Intuition zu überschatten oder war der erste Impuls aus einer unvernünftigen Laune heraus?

3. Habe ich ein bisschen Respekt oder Angst vor der Entscheidung? Jede gute Entscheidung bringt ein bisschen Angst mit sich – sonst lässt sie uns nicht wachsen, oder holt uns aus der Komfortzone, sondern wir bleiben dort, wo wir sind. Dieser Anteil sollte nur nicht überdurchschnittlich hoch sein – 90% sicher zu sein und 10% ängstlich zu sein, ist ein guter Richtwert.
Gibt es etwas in der Zukunft, das ich vorhabe, oder wovon ich träume, das eine gute Orientierung sein könnte? Habe ich bereits eine Chance gerochen, oder eine Möglichkeit wahrgenommen, für die ich jetzt durch meine kleine oder große erste Entscheidung losgehen kann? Bzw der ich näher kommen kann?

4. Was sagen die Menschen dazu, deren Meinung ich sehr schätze? Mein Partner, meine beste Freundin, meine Eltern? Mein Coach? Wichtig hier ist: Es geht um die Meinung der Menschen, die eine ähnliche Einstellung und Vision teilen wie du. Nicht die derjenigen, die dir zwar nahestehen, aber ein ganz anderes Lebensbild haben.

Wir suchen oft Ausreden oder machen es uns komplizierter, als es eigentlich ist. Wir ziehen Dinge in Erwägung, die sowieso nicht eintreffen werden. Und bauen uns Hürden, die eigentlich gar nicht da sind.
Was wäre möglich, wenn du alles kreieren und machen könntest, wovon du träumst? Was könntest du verändern, wenn du heute eine einzige Entscheidung triffst?
Welche Entscheidung schiebst du vielleicht schon viel zu lange vor dir her, weil du Angst davor hast, eine andere Option dann zu verpassen?

Und was, wenn genau durch diese eine Entscheidung noch viel mehr ins Rollen gebracht und möglich gemacht werden könnte?

Sei heute mutig und vertrau auf deine eigenen Entscheidungen. Unsere Intuition sagt uns oft ganz genau, was der richtige Weg ist.